Gartentipp des Monats

von unserer Fachberaterin Susanne Birnbaum

Oktober – 09.10.2025

Liebe Gartenfreunde, liebe Kleingärtner/innen,

schon ist der Oktober da, wir befinden uns im sogenannten “Vollherbst“, der Mitte Oktober vom “Spätherbst“ abgelöst wird. Trotzdem gibt es im Garten noch einiges zu tun. Zum einen die Knollen von Begonien, Canna und Dahlien ausgraben und frostfrei überwintern.

Außerdem kann man gut Kräuter wie Zitronenmelisse, Schnittlauch, Oregano oder Estragon teilen. Das neue Beet gut von Wildkräutern befreien, den Boden mit einer Grabegabel lockern, gerne einige Schäufelchen Kompost einmischen. Dies verhilft den Würzpflanzen zu einem guten Start.

Die Wurzeln von Baldrian, Meerrettich, Liebstöckel und Beinwell haben im Herbst den höchsten Gehalt an Inhalts- und Geschmacksstoffen. Die Wurzel ausgraben, etwas trocknen lassen, dann waschen. Damit die (am besten in handlich geschnittene Stücke) nicht schimmeln, noch rasch im Dörrautomat trocknen. Beinwell sollte aber nur äußerlich angewendet werden, ein wässriger Auszug hilft als Wickel bei Muskel- und Gelenkschmerzen.

Bei meinen Blumen und Wildblumen lasse ich einen Teil der Samenstände bzw. verblühtes stehen. Es ist ein wichtiger Rückzugsort für viele Insekten oder auch teilweise Nahrung für Vögel. Einen Teil sammle ich immer ab und muss so zum einen kein Saatgut kaufen und zum anderen kann man selbst seine eigenen hübschen Blumeninseln zusammenstellen.

Das Gewächshaus kann geräumt werden, bei einstelligen Temperaturen reift Fruchtgemüse nicht mehr aus, dieses ernten und im Haus nachreifen lassen. Man kann nun Gründüngung einsäen oder winterharte Salate einpflanzen. Trotzdem tagsüber das Gewächshaus regelmäßig lüften.

Bei Gartenarbeiten im Garten auch auf die Gelege der Schnecken achten. Diese befinden sich oft unter Brettern, Mulchschichten oder Trittsteinen. Man kann sie zerdrücken oder ans Tageslicht fördern. Dort vertrocknen sie und sind Nahrung für Vögel und Igel.

Und zum guten Schluss steht natürlich die Werkzeugpflege im Herbst an, weil Gartenscheren und anderes Werkzeug einfach dadurch länger  halten. Am häufigsten wird das“ Ballistol Universalöl“ verwendet, da es schmiert, desinfiziert und Rückstände wie Harze löst. Es ist biologisch abbaubar und sehr gut hautverträglich.

Ich wünsche euch allen einen wunderschönen Herbst mit noch hoffentlich ein paar schönen, sonnigen Tagen.

September – 04.09.2025

Liebe Kleingärtnerinnen, liebe Kleingärtner,

nun ist es schon wieder September geworden. Dieses Jahr ist ein ausgesprochen gutes Obstjahr. Was macht ihr aus eurem Obst?

Ich habe schon viel Marmelade und Gelee gekocht, aus den Apfelresten/Apfelschalen habe ich große Gläser befüllt, um damit meinen eigenen Apfelessig herzustellen.

Es geht ganz einfach:

  • Das Glasgefäß gut waschen und sterilisieren
  • Äpfel waschen und klein schneiden, alternativ Apfelreste (z.B. Schale)
  • In das Glas füllen und mit Wasser auffüllen, bis die Äpfel gut bedeckt sind (man kann ein /zwei EL Zucker dazu geben, ich habe es ohne gemacht)
  • Sauberes Tuch darüberlegen
  • Täglich mit einem sauberen Holzlöffel umrühren, um die Sauerstoffzufuhr zu erhöhen. Bei Raumtemperatur und nicht im direkten Licht lagern.
  • Wenn sich nach einigen Tagen Bläschen und Schaum bilden, beginnt die Fermentation, nun täglich den Geruch überprüfen, die Flüssigkeit wird nun Tag für Tag mehr nach Essig riechen
  • Wenn nach 1-2 Wochen alle Früchte/Schalen nach unten abgesunken sind, starker Essiggeruch bemerkbar ist, Flüssigkeit durch ein engmaschiges Sieb in eine saubere Schüssel filtern. Danach die Flüssigkeit (ohne Apfelstücke!) in ein neues, steriles Gefäß füllen und wieder mit einem Tuch abdecken, dauert ca. 4-6 Wochen, bis es zu einem Apfelessig fermentiert ist. Bei Unsicherheit mit einem kleinen Löffel probieren.
  • Ist der Essig fertig, wird er erneut durch ein dünnmaschiges Sieb gefiltert und in Flaschen abgefüllt.

Was gibt es sonst noch zu tun im September?

  • Sobald im Gewächshaus Tomaten, Gurken, Paprika abgeerntet sind, kann man das Gewächshaus mit Kohlrabi und Salat nochmal bestücken. Da weniger Licht im Herbst da ist, brauchen die Pflanzen große Abstände zueinander. Wässern am besten immer am Morgen, feuchte Erde speichert tagsüber viel mehr Sonnenwärme als trockene. Am Nachmittag rechtzeitig Fenster und Türen schließen, so fängt an wesentlich mehr Wärme ein.
  • Septemberblüten von Tomaten und Paprika entfernen, den daraus sich entwickelnden Früchten bleibt zu wenig Zeit zum Reifen. Die Kraft soll sich lieber in die bereits vorhandenen Früchte entfalten.
  • Fruchtmumien aus den Obstbäumen entfernen, denn sie sorgen für eine Neuinfektion im nächsten Frühjahr. Ebenso Fallobst aufsammeln, damit sich keine Schädlinge im Winter im Boden verpuppen können.
  • Säen: Feldsalat, Rucola, Radieschen, Spinat und für leere Flächen Gründüngung (sie dient der Bodenverbesserung, baut Humus auf, schützt den Boden im Winter)
  • Nochmals Kräuter ernten und trocknen bzw. einfrieren (Dill, Petersilie und Schnittlauch kleinschneiden und einfrieren- sie verlieren ihr Aroma beim trocknen). Außerdem die Kräuter teilen, bzw. durch Stecklinge vermehren.

Ich wünsche viel Freude beim Gärtnern und verwerten der Ernte.

Juni – 10.06.2025

Liebe Gartenfreundin, lieber Gartenfreund,

heute etwas zum Thema „Blattläuse“.

Blattläuse vermehren sich rasant und schwächen Pflanzen, besonders in warmen und feuchten Jahren.

Die häufigsten Blattlausarten im Garten sind:

  • Schwarze Bohnenlaus (befällt vor allem Bohnen, Rüben, Kartoffeln und Zierpflanzen. Sie bildet große Kolonien und kann Pflanzenviren übertragen.
  • Große Rosenblattlaus (klassischer Schädling an Rosen, sie tritt oft an jungen Trieben und Knospen auf.
  • Grüne Apfelblattlaus (verursacht Blattverkrümmungen an Apfelbäumen und kann Honigtau absondern).
  • Johannisbeerblasenlaus (typische an roten und weißen Johannisbeeren, verursacht blasige Aufwölbungen an den Blättern).

Zum einen gibt es die natürlichen Feinde:

Dazu zählen Marienkäfer, Schwebfliegen, Ohrwürmer und Florfliegen. Wir können diese natürlichen Feinde fördern, indem wir ihnen Lebensraum in Form von Insektenhotels, Laubhaufen und Blühstreifen schenken.

Es gibt aber auch Hausmittel gegen Blattläuse – natürlich und nachhaltig:

  • Rhabarber-Tee oder Brühe
  • Kartoffelwasser (abgekühlt und ungesalzen)
  • Brennnessel-Jauche (verdünnt)
  • Wermut-Tee
  • Rainfarn-Brühe

Diese Mittel können auf befallene Pflanzen gesprüht werden. Wichtig ist eine regelmäßige Anwendung, vor allem zwischen Mai und Juli.

Kurz erklärt der Unterschied zwischen Tee, Brühe und Jauche:

  • Tee = Aufguss mit heißem Wasser, 15 Minuten ziehen lassen, Flüssigkeit abseihen

500g z.B. Rhabarberblätter auf 3 Liter Wasser

  • Brühe = wird mit kaltem Wasser angesetzt und 24 Std. ziehen lassen, dann aufkochen, 20 Minuten leicht köcheln lassen, die erkaltete Flüssigkeit abseihen

500g z.B. Rhabarberblätter auf 3 Liter Wasser

  • Jauche = 1kg z.B. Rhabarberblätter zerkleinern, mit 10 Liter Wasser 10 Tage verjauchen, hin und wieder kräftig umrühren, fertige Jauche 1:5 mit Gießwasser verdünnen.

Bei sehr starkem Blattlausbefall braucht man aber wirksame Sofortmaßnahmen:

  • Schmierseifenlösung oder mildes Spülmittel mit Wasser verdünnen, auf die befallenen Blätter sprühen und nach 24 Stunden gründlich mit klarem Wasser abbrausen.
  • Bestäuben mit Steinmehl oder Algenkalk, die Pulver trocknen die Blattläuse aus und stören ihr Fressverhalten.
  • Pflanzensprays mit Teebaumöl, Neemöl, Kaliseife wirken effektiv, sollten aber nur gezielt eingesetzt werden.

Allerdings können diese Mittel auch Nützlinge wie Marienkäfer oder Florfliegen schädigen!

Eine gute Gartenpraxis ist immer noch die beste Vorbeugung. Dazu zählen:

  • Standortauswahl – die Pflanzen sollten entsprechend ihrem Licht und Feuchtigkeitsbedarf entsprechend gesetzt werden.
  • Licht & Luft – genügend Abstand zwischen den Pflanzen sorgt für gute Luftzirkulation
  • Bodenpflege - ein lockerer, humoser Boden stärkt die Wurzeln und versorgt die Pflanze optimal mit Nährstoffen
  • Düngen- aber richtig – am besten mit Kompost, Pflanzenjauchen oder anderen organischen Düngern. Zu viel Stickstoff fördert weiches Pflanzengewebe- ein Festmahl für Läuse.
  • Mischkultur und Fruchtfolge – Vielfalt im Bett macht Pflanzen widerstandsfähiger und verwirrt Schädlinge.

In diesem Sinne schönes Gärtnern!

Mai – 13.05.2025

Lieber Gartenfreund, liebe Gartenfreundin,

die Trockenheit ist auch dieses Jahr bereits seit vielen Wochen ein Thema.

Ein großartiges Hilfsmittel im Garten: Mulch

Die freie Natur ist ein gutes Beispiel, dort finden sich so gut wie keine kahlen Stellen. So sind die Erde und das Bodenleben stets vor äußeren Einflüssen geschützt.

Wer seine Beete mit Mulch bedeckt

  • muss weniger gießen
  • düngt nebenbei seine Pflanzen
  • muss weniger jäten

Auf gemulchten Flächen verdunstet etwa 1/3 weniger Wasser als auf unbedeckten Flächen.

Mulch Material fällt im Garten automatisch an. Rasenschnitt, Heckenschnitt, Laub oder auch Unkräuter sind zum mulchen geeignet.

Wichtig ist, dass der Mulch ausreichend zerkleinert ist.

Rasenschnitt: fällt regelmäßig an, er liefert Nährstoffe und hält Feuchtigkeit im Boden. Er sollte am besten etwas angetrocknet sein und nicht zu dick aufgetragen werden (2-3 cm)

Laub: ist der Winter-Mulch der Natur, Winterschutz und Nahrungsquelle für das Bodenleben.

Unkräuter: Wer Wildkräuter wie Brennnessel oder Löwenzahn zum Mulchen verwendet, sollte darauf achten, dass sie nicht blühen oder Samenstände besitzen.

Die Brennnessel z.B. hält Blattläuse, Spinnmilben und die weiße Fliege fern, versorgt den Boden mit Stickstoff.

Außerdem kann man mit Unkräutern bzw. Wildkräutern Pflanzenbrühen oder Jauchen als Stärkungsmittel herstellen, dazu ein anderes Mal mehr.

Viel Vergnügen beim Gärtnern!